Oral-B iO Series 10 im Test: Putzen wie ein Profi (2024)

Der Kampf gegen Plaque, vulgo Zahnbelag, ist wie der gegen Hausstaub nie zu gewinnen – der Gegner formiert sich jeden Tag aufs Neue und will in Schach gehalten werden. Wer da das richtige Werkzeug zur Hand hat, macht sich das Leben leichter. Denn auch bei der vermeintlich einfachen Aufgabe Zähneputzen kann man viel falsch machen: ungenügende Putzbewegungen, zu viel oder zu wenig Druck, Bereiche werden ausgelassen etc.

Oral-B hat mit der iO Series 10 eine elektrische Zahnbürste entwickelt, die einen quasi bei der Hand nimmt und dafür sorgt, dass alles korrekt abläuft. Zahnbürsten, die mit der hauseigenen App gekoppelt werden und in dieser den Putzverlauf in Echtzeit anzeigen, bietet Oral-B schon länger. Dazu muss man allerdings jedes Mal das Smartphone in Sichtweite des Waschbeckens aufstellen. Die iO Series 10 lässt sich ebenfalls mit der App nutzen, die mit 3D-Tracking einen Live-Einblick in das Geschehen im Mund bietet: Man kann in sechs Segmenten die Putzerfolge außen, innen und auf den Kauflächen der Zähne nachverfolgen. Doch was anfangs spannend ist, kann nach einer Weile lästig werden: Nicht jeder mag das Handy ständig auch noch mit ins Bad tragen.

Smarte Ladestation iO Sense bietet Live-Coaching

Mit der Ladestation iO Sense kann man das Live-Coaching, wie Oral-B die Funktion nennt, auch ohne Smartphone nutzen: Die iO Sense lädt das Handstück nicht nur kabellos durch Induktion auf, sie wird zudem per Bluetooth mit der iO Series 10 gekoppelt und schaltet sich ein, sobald man diese anhebt. Im Standby zeigt die Station die Uhrzeit an, nach der Aktivierung zählt sie die Zeit, die man die Zähne bereits geputzt hat. Zudem sind oben auf dem flachen runden Gehäuse sechs LED-Streifen implementiert, die sich auf sechs Bereiche im Mund beziehen – wie beim 3D-Tracking in der App.

Die Zahnbürste erkennt anhand eines Lagesensors und eines KI-gestützten Algorithmus, wo sich der Bürstenkopf im Mund befindet. So kann man sich durch das komplette Gebiss arbeiten. Fängt der entsprechende Streifen an weiß zu blinken, hat man in diesem Bereich alles (außen, innen, Kauflächen) ausreichend gereinigt und geht zum nächsten Segment über. Wichtige Hilfestellung gibt auch die Andruckkontrolle: Drückt man zu stark, wird sowohl ein LED-Ring an der Zahnbürste als auch die iO Sense rot. Ist der Druck zu schwach, wird der Ring weiß, läuft alles korrekt, strahlt er grün.

Der Zahnarzt ist zufrieden

Wir haben uns schnell in das System eingefühlt und nutzen die Technologie seit über vier Monaten mit Erfolg: Unser Zahnarzt ist hochzufrieden, die Fachassistentin für die Zahnreinigung ebenfalls. Das Live-Coaching funktioniert gut. Natürlich klappt die Erkennung nicht immer zu 100 Prozent, sodass man auch mal länger putzt als vielleicht nötig. Doch das ist immer noch besser als zu kurz.

Zur persönlichen Feinabstimmung bietet Oral-B für die iO Series verschiedene Bürstenköpfe (auch für sehr empfindliche Zähne oder Zahnspangen), die man alle drei Monate wechseln sollte. Den Temin muss man sich nicht merken, die Zahnbürste meldet sich, sobald ein Tausch ansteht.

Umfangreiche App

Die App ist trotz der intelligenten Station nicht arbeitslos, im Gegenteil: Sie wertet die Putzergebnisse detailliert aus und erlaubt tiefere Einblicke in die persönliche Reinigungsroutine. Man kann nachverfolgen, ob man wirklich alle Bereiche gut abgedeckt hat oder ob es Verbesserungsbedarf gibt – die Andruckkontrolle und die Putzzeit werden ebenfalls aufgeführt. So sieht man auch, wie sich das Putzverhalten im Lauf der Zeit entwickelt hat.

Zudem bietet die App unterschiedliche Programme an: Hat man mit Problemen wie Mundgeruch oder Zahnfleischbluten zu kämpfen, trägt eine Zahnspange oder möchte die Zähne aufhellen, kann man das in der App angeben. Die erstellt dann einen Plan mit den entsprechenden Einstellungen, der auf die Zahnbürste übertragen wird.

Runder Bürstenkopf entfernt Plaque effektiv

Wie bei allen Modellen der iO Series setzt Oral-B nicht auf Schall, sondern arbeitet mit einem magnetischen runden Bürstenkopf, der in schnellen oszillierend-rotierenden Bewegungen mit Mikrovibrationen gründlich reinigt. Anders als bei einer Schallzahnbürste mit länglichem Kopf wird hier jeder Zahn einzeln gesäubert – der Bürstenkopf umschließt den Zahn und dringt auch gut in Zwischenräume ein.Plaque wird dabei effektiv entfernt.

Am Handstück kann man eins der sieben Programme auswählen, die mit Symbolen auf dem kleinen Farbdisplay angezeigt werden: Tägliche Reinigung, Sensitiv, Super Sensitiv, Zahnfleischschutz, Intensive Reinigung, Aufhellen, Zungenreinigung. Auch nett: Ein Smiley zeigt nach dem Putzen, wie gut man gearbeitet hat – Ziel ist es, ihn zum Lächeln zu bringen.

In der App lässt sich zudem ein 2-Minuten-Timer aktivieren. Wenn man mit dem Live-Coaching auf iO Sense oder in der App arbeitet, macht das wenig Sinn. Wir putzen seit Testbeginn mit dem optischen Feedback und liegen jedes Mal über zwei Minuten. Im Urlaub dagegen, wenn die Ladestation zu Hause bleibt und man das Handy nicht sicher platzieren kann, macht der Timer Sinn. Apropos: Unserem Testgerät lag ein Reiseetui bei, das dank USB-C-Anschluss auch zum Aufladen dient.

Online-Siegel

Fazit: Gute Investition in die Zahngesundheit

Die Oral-B iO Series 10 ist auch mit Preisreduktion eine kostspielige Anschaffung. Doch sie bietet mit der iO Sense einen tollen Mehrwert: Die smarte Ladestation gibt Live-Feedback zum Putzfortschritt, sodass man keinen Bereich vernachlässigt. Der Oral-B-typische runde Bürstenkopf reinigt Zähne und Zwischenräume gründlich. Ein weiterer Pluspunkt ist die App, die jede Menge Einstellmöglichkeiten und Informationen bietet. Allerdings lässt sich die iO Series 10 nur mit einer Zahnbürste koppeln.

Die iO Series 10 ist mit unterschiedlichem Zubehör zu haben, wobei sich die Preise je nach Händler stark unterscheiden können. Es lohnt sich also, vor dem Kauf einen Preisvergleich zu konsultieren.

Oral-B ruft auf seiner Webseite derzeit rund 355 Euro für die Luxe Edition mit Reiseetui auf, wobei es bis 2.12.24 mit Rabattcode 25 Prozent Nachlass gibt – damit stehen nur rund 266 Euro auf der Rechnung.